Investmentfonds
Hier finden Sie ausgewählte Informationen zum Thema offene Investmentfonds für Privatanleger.
Investmentfonds - Was ist das?
Ein offener Investmentfonds investiert das Geld vieler Anleger gemäß den Fondsbedingungen in verschiedene Aktien, verzinsliche Wertpapiere (z.B. Staats- und Unternehmensanleihen) oder Immobilien. Fondsmanager dürfen nicht mehr als 10 Prozent des Fondsvermögens in Wertpapiere eines Unternehmens investieren. Diese Risikostreuung ist gesetzlich vorgeschrieben und lässt sich mit Direktanlagen in einzelnen Wertpapieren oder Immobilien kaum erreichen. Der Käufer eines Fondsanteils legt somit sein Geld in vielen verschiedenen Werten gleichzeitig an. Durch diese breite Streuung können Verluste eines Wertes durch Gewinne anderer Werte ausgeglichen werden. Offene Investmentfonds haben keine begrenzte Anzahl von Fondanteilen. Der erste deutsche Fonds gibt es übrigens seit Ende 1950.
Nicht zu wechseln sind die hier genannten offenen Fonds mit den geschlossenen Fonds, die von vornherein auf ein festgelegtes Investitionsvolumen ausgerichtet sind und die Anzahl der Fondsanteile begrenzt ist. Geschlossene Fonds können zum Beispiel in Immobilien, Windkraftparks, Schiffe oder Infrastruktur anlegen. Sobald alle Anteile verkauft sind, gibt die Fondsgesellschaft keine weiteren mehr aus. Der Fonds wird „geschlossen“.
Investmentfonds sind recht flexibel
Die Fondsanteile können im Gegensatz zu vielen anderen Geldanlagen grundsätzlich börsentäglich gekauft und verkauft werden. Schon mit kleinen Beträgen können Anleger Investmentfonds erwerben und mit Sparplänen schon ab 25 Euro im Monat Rücklagen aufbauen. Dabei können jederzeit die Beträge erhöht oder auch reduziert werden. Auch regelmäßige Entnahmepläne können mit Investmentfonds gestalten werden. Eine Ausnahme besteht insbesondere bei offenen Immobilienfonds. Hier gelten zur Steuerung der Liquidität im Fonds z.B. Fristen zur Kündigung von Rückgaben.
Die Sicherheit wird bei Investmentfonds groß geschrieben
Offene Investmentfonds sind insolvenzgeschützt. Die Vermögensgegenstände des Fonds werden, zumeist als Sondervermögen getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft verwahrt. Bei Insolvenz der Fondsgesellschaft, fallen die Vermögenswerte daher nicht in die Insolvenzmasse. Zudem ist die Investmentwirtschaft eine der am stärksten regulierten Branchen. Alle Fondsgesellschaften sind dazu verpflichtet, ausschließlich im Interesse ihrer Anleger zu handeln. Dass diese Regeln auch eingehalten werden, wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) streng überwacht.
Die wichtigsten Hinweise zu Investmentfonds finden Sie in folgender Broschüre des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.:
BVI-Broschüre "Vermögen aufbauen mit Fonds" (breites Grundlagenwissen rund um das Thema Investmentfonds)
Video Investmentfonds einfach erklärt
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Quelle: Youtube veröffentlicht am 26.09.2011, www.explainity.com
Die häufigsten Arten offener Investmentfonds
Aktienfonds
Aktienfonds investieren schwerpunktmäßig in Aktien, also Anteilen verschiedener börsennotierter Unternehmen. Dadurch sind Fondsanleger indirekt Miteigentümer dieser Unternehmen. Während manche Fonds die Aktien weltweit streuen, sind andere spezieller ausgerichtet und konzentrieren sich auf bestimmte Themen, Branchen und Länder. Erträge erzielen die Fonds durch Kurssteigerungen der Aktien und Dividenden. Über längere Zeiträume zählen Aktienfonds aktiv gemanagt oder passiv gemanagt über Indexfonds zu den renditestärksten Fondsarten, allerdings sind auch die Wertschwankungen vergleichsweise hoch. Auf der nachfolgenden Seite finden Sie interessante Studienergebnisse: Aktien - langfristig nur positive Renditen
Rentenfonds
Rentenfonds enthalten Anleihen, die einen regelmäßigen Zinsertrag bringen – wie Pfandbriefe, Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen. Solche Papiere werden auch „Renten“ genannt. Die Fonds setzen verschiedene Schwerpunkte nach Regionen, Aussteller (Emittent), Währungen oder Laufzeiten. Neben Kursgewinnen sind die Zinsen wichtigster Bestandteil der Rendite des Fonds.
Mischfonds
Mischfonds kombinieren unterschiedliche Anlagen, beispielsweise Aktien und Renten oder Geldmarktpapiere. Dadurch können sie flexibel auf unterschiedliche Marktsituationen reagieren. Je nachdem, ob der Mischfonds eher auf Sicherheit oder auf Chancen setzt, enthält er mehr Renten oder mehr Aktien.
Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds investieren meist in Gewerbeimmobilien, z. B. Büros, Einkaufszentren oder Hotels. Die Immobilien können im In- und Ausland liegen, manche Fonds haben einen Schwerpunkt auf bestimmte Länder oder Regionen. Einzelne Fonds sind auch auf Wohngebäude spezialisiert. Die Wertentwicklung der Fonds hängt davon ab, wie hoch die Mieteinnahmen sind und wie sich der Wert der Gebäude entwickelt.
Geldmarktfonds
Wie der Name schon sagt, investieren diese Fonds am Geldmarkt – in Festgelder, festverzinsliche Wertpapiere oder Bankguthaben, außerdem in bestimmten Anleihen mit hoher Qualität, kurzer Laufzeit und einer Zinsbindung von maximal 13 Monaten. Die Renditen entsprechen in der Regel den aktuellen Marktzinsen im Handel zwischen Banken.
Indexfonds
Auch Indexfonds sind Investmentfonds. Mehr hierzu siehe unten.
Immer beliebter werden Indexfonds über ETF
Indexfonds sind ebenfalls Investmentfonds. Bei ihnen wählt kein Fondsmanager aktiv die Anlagen aus, sondern sie bilden einen Index nach – z. B. den DAX, EuroStoxx 50, MSCI World. Daher entspricht die Wertentwicklung eines Indexfonds fast genau der des abgebildeten Index. Indexfonds werden somit oft als „passive“ Fonds bezeichnet. Für die Nachbildung gibt es unterschiedliche Methoden: Die meisten Fonds kaufen die im Index enthaltenen Wertpapiere (physische Nachbildung). Einige bilden die Entwicklung des Index künstlich ab, z. B. durch den vertraglichen „Tausch“ der Wertentwicklung und der Erträge von Wertpapieren (synthetische Nachbildung). Anleger können viele Indexfonds über die Börse kaufen und verkaufen, sie werden täglich gehandelt und heißen daher Exchange Traded Funds, kurz ETFs.
Ein Index ist eine Kennziffer zur Darstellung der Wertentwicklung (Performance) einer Gruppe von Wertpapieren, z.B. Aktien. Der bekannteste Index in Deutschland ist der DAX (Deutscher Aktienindex). Er spiegelt die Wertentwicklung der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften wider.
Das passive Management eines ETF spart Zeit und Kosten. Die Verwaltungsgebühren eines ETF betragen ca. 0,1% bis 0,6% des Fondsvermögens, bei aktiven Fonds sind es etwa 0,8 bis 2%. Allerdings verzichtet der Anleger mit einem ETF auf die Chance, dass sich ein Fonds durch aktives Management besser als ein Index entwickeln kann. Laut anerkannten Studien schaffen die meisten aktiven Fonds langfristig nicht seinen vergleichbaren Index zu schlagen. Der Anleger trägt bei ETFs das Kursrisiko des zugrunde liegenden Index. Entwickelt sich ein Index negativ, folgt der ETF dieser Entwicklung.
Mehr Hinweise zu ETF finden Sie hier:
FAQ ETF/Indexfonds (BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.)
Investmentfonds und Steuern
Fondswissen - Basiswissen, Investmentsteuern (BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.)
Reform der Fonds-Besteuerung ab 2018 – was Anleger wissen müssen (Bankenverband)
Zur BVI-Broschüre „Investmentsteuerreform kompakt - was sich 2018 ändert“ mit Überblick der Reform und Antworten der häufigsten Fragen.
Besteuerung der Fondsanlage mit Erklärvideo Vorabpauschale (BVI)
Broschüre Investmentfonds und Steuern der Allianz Global Investors
(Grundmechanismen der Besteuerung von Erträgen der Investmentfonds, steuerliche Aspekte bei Auswahl und Gestaltung der Fondsanlage, richtiges Ausfüllen der Formulare für die Einkommensteuererklärung, Berechnung der maßgeblichen steuerlichen Ertragsgrößen)
Wann sind Veräußerungsgewinne steuerfrei? (Bankenverband)
Infoblätter + Broschüren zu Investmentfonds
Fondswissen - Basiswissen, Investmentsteuern (BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.)
BVI-Broschüre "Vermögen aufbauen mit Fonds
(breites Grundlagenwissen rund um das Thema Investmentfonds)
BVI-Broschüre „Mit Fonds für das Alter vorsorgen"
BVI-Broschüre "Fakten zu Fonds"
Basisinformationen über Vermögensanlage in Investmentfonds - Ebase
(Grundlagen, Möglichkeiten und Risiken)
Auszug aus Broschüre "Basisinformationen über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen"
Aktien - langfristig nur positive Renditen
Exchange Traded Fund (ETF) - Die wichtigsten Fragen und Antworten
(FAQ ETF/Indexfonds vom BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.)
Welche Renditen sind mit Investmentfonds erzielbar? Aktien langfristig höchste Renditen
Mit Investmentfonds können attraktive Renditen erzielt werden, was die Wertentwicklungsstatistiken eindrucksvoll zeigen.
Beispiel Anlagezeitraum 30 Jahre (09.1987 bis 09.2017, siehe Grafik unten)
Folgende Renditen wurden dabei pro Jahr erzielt:
Aktienfonds Deutschland 7,2%
Aktienfonds International 6,4%
Euro-Mischfonds 5,3%
Euro-Rentenfonds 4,3%
Rentenfonds international 4,0%
Offene Immobilienfonds 3,6%
Über längere Zeiträume erzielen Aktienfonds (aktiv gemanagt oder passiv gemanagt über Indexfonds) die höchsten Renditen, allerdings sind auch die Wertschwankungen höher. Auf der nachfolgenden Seite finden Sie interessante Studienergebnisse: Aktien - langfristig nur positive Renditen.
Welche Möglichkeiten gibt es in Investmentfonds zu investieren?
Für Anleger gibt es drei Möglichkeiten in Investmentfonds zu investieren: Bank, Kapitalanlagegesellschaft und Versicherung. Mehr
Warum werden trotz langfristiger Ertragsvorteile Aktien in der Altersvorsorge zu wenig genutzt?
Eine mögliche Ursache hierfür ist, dass Aktien im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung auf die teilweise starken kurzfristigen Kursschwankungen am Aktienmarkt reduziert und diese negativ bewertet werden. Dass Börsenkurse kurzfristig schwanken, ist jedoch ein normales wirtschaftliches Phänomen und kein Grund zur Beunruhigung. An der Börse werden Erwartungen gehandelt, die sich abhängig von der Nachrichtenlage von heute auf morgen ändern können. Langfristig spiegelt die Kursentwicklung jedoch den volkswirtschaftlichen Wachstumspfad wider, der seit Jahrzehnten mit stabilen Erträgen verbunden ist. Allein dies ist für die Altersvorsorge relevant.
siehe Studienergebnisse „Aktien-Anlage - langfristig nur positive Renditen“
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