Unterstützung für Pflegebedürftige durch Smarthome

17.11.2023. Im Alter wünschen sich viele, so lange wie möglich selbst bestimmt in den eigenen vier Wänden leben zu können. Vor allem für Menschen, die sich nicht komplett selbst versorgen können und auf Pflege angewiesen sind, kann das schnell schwierig werden. Smarthome-Systeme können nicht nur den Alltag von Pflegebedürftigen enorm erleichtern, sondern auch bei der medizinischen Versorgung unterstützen und die Sicherheit erhöhen. Birger Mählmann, Pflegeexperte der IDEAL Versicherung, informiert über die Anwendungsmöglichkeiten der intelligenten Technik und finanzielle Unterstützungsangebote.

Wie kann Smarthome Pflegebedürftige im Alltag unterstützen?

Ein Smarthome-System kann dazu beitragen, dass Pflegebedürftige lange daheim wohnen können und ihnen den Alltag erleichtern. Im sogenannten intelligenten Zuhause sind unterschiedliche Geräte wie Heizung, Lampen, Rollläden oder Fenster miteinander vernetzt und reagieren automatisch oder lassen sich zentral steuern, etwa per App. „Um Stürze zu vermeiden, sind beispielsweise Bewegungsmelder für Lampen oder intelligente Türöffnungssysteme sinnvoll“, informiert Birger Mählmann, Pflegeexperte der IDEAL Versicherung. Auch die Haustür lässt sich mit smarter Technik nachrüsten. Ein Haustürschloss mit Fingerabdruckscanner erleichtert bei zittrigen Händen, einem Rollator, Gicht oder Arthritis das mühsame Suchen des Schlüssels und das Aufsperren. „Mit einer vernetzen Türklingel können Pflegebedürftige nicht nur sehen, wer vor dem Eingang steht, sondern diese auch bequem per Smartphone oder Tablet öffnen“, so Mählmann. Darüber hinaus können Sprachassistenten das Smarthome ergänzen. Sie ermöglichen das Bedienen von Fenstern, Heizung, Licht, Fernseher und Co. per Stimme. Da der Umgang mit Smarthome-Geräten Gewohnheitssache ist, empfiehlt der Pflegeexperte, Pflegebedürftige möglichst früh in die Bedienung einzuweisen. Denn je fortgeschrittener das Alter oder eine Demenz, desto schwerer fällt die Handhabung.

Smarthome als medizinische Hilfe

Ein intelligentes Zuhause kann nicht nur alltägliche Aufgaben erleichtern, sondern auch die Gesundheit und Sicherheit von Senioren und Pflegebedürftigen unterstützen. „Sturzerkennungssysteme, die über integrierte Sensoren in Wänden oder Fußböden verfügen, können automatisch Angehörige, Pfleger oder den Rettungsdienst informieren“, erläutert Mählmann. „Auch smarte Matratzenauflagen, die bei Feuchtigkeit die pflegende Person benachrichtigen, können für Menschen mit Inkontinenz hilfreich sein.“ Demente Personen neigen dazu, nachts das Bett zu verlassen. Damit ihnen dann nichts passiert und sie nicht weglaufen, können beispielsweise ein Bettalarm, Sensortrittmatten oder ein Alarmtürknauf Pflegende informieren. Zusätzlich senken Elektrogeräte mit Abschaltautomatik das Risiko für Brände. „Die vernetzten Geräte und automatischen Funktionen von Smarthome erhöhen nicht nur Sicherheit. Es ist auch für Angehörige entlastend, wenn sie wissen, dass ihren Liebsten im Notfall schnell geholfen werden kann“, ergänzt der Pflegeexperte der IDEAL Versicherung.

Finanzielle Unterstützungsangebote

Vor allem umfangreiche Smarthome-Systeme können schnell ein Loch in die meist ohnehin schmale Haushaltskasse reißen. Finanzielle Unterstützung erhalten Pflegebedürftige beispielsweise durch Zuschüsse oder Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). „Sie fördert unterschiedliche Smarthome-Anwendungen sowie Maßnahmen zum barrierefreien Umbau“, informiert der IDEAL-Experte. „Dazu zählen beispielsweise der Einbau von Treppenlift und Dusche sowie die Installation altersgerechter Assistenzsysteme.“ Zum sogenannten Ambient Assisted Living (AAL) gehören etwa der Hausnotruf oder auch die kontextabhängige Beleuchtungs-, Raumtemperatur- und Musiksteuerung. Um die passende Förderung zu finden, empfiehlt Mählmann, sich von einem Experten beraten zu lassen. Dieser kann unter Umständen auch bei der Antragstellung unterstützen. „Darüber hinaus bietet auch die Pflegekasse für Personen mit Pflegegrad einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro für sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“, so der Pflegeexperte. „Sie fördert Umbauten wie den Abbau von Türschwellen, eine Türenverbreiterung, aber auch die Installation einer Gegensprechanlage oder von Bewegungsmeldern.“ Wichtig: Um die finanzielle Unterstützung zu erhalten, müssen Pflegebedürftige den Antrag bei KfW und Pflegekassen stellen, bevor sie mit den Umbaumaßnahmen loslegen.

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