Eigene Immobilie als Rente? So funktioniert die Immobilienverrentung

Foto: LBS

09.09.2021. Mit einer Immobilie als Altersvorsorge müssen sich Eigentümer im Alter zumindest keine Gedanken über steigende Mietpreise machen. Stehen jedoch Umbaumaßnahmen etwa für barrierefreies Wohnen an oder ist eine Reise um die Welt geplant, reicht die gesetzliche Rente dafür oft nicht aus.

Eine Möglichkeit, diesem Dilemma zu entgehen, ist die Immobilienverrentung. Wie das funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt, erklärt Ramona Paul, Vorsorgeexpertin der IDEAL Versicherung. Zudem kennt sie Vor- und Nachteile und weiß, worauf zu achten ist.

Was steckt hinter der Immobilienverrentung?

Eine Immobilienverrentung, auch Immobilienrente genannt, richtet sich an Immobilieneigentümer ab einem Alter von etwa 65 Jahren. Es handelt sich dabei um eine besondere Form des Immobilienverkaufs: „Senioren haben damit die Möglichkeit, ihr Haus oder ihre Eigentumswohnung in eine lebenslange zusätzliche Rente oder Einmalzahlung umzuwandeln. Obwohl die Immobilie verkauft wird, genießen die vorherigen Eigentümer ein zeitweises oder lebenslanges Wohn- und Nutzungsrecht – abhängig vom gewählten Modell“, erklärt Ramona Paul.

Welche verschiedenen Modelle gibt es?

Bei einer Immobilienverrentung gibt es unterschiedliche Modelle. Ein gängiges ist die Leibrente: Hierbei findet ein Eigentümerwechsel statt, der Verkäufer genießt ein lebenslanges Wohnrecht sowie lebenslange monatliche Rentenzahlungen. Alle Pflichten, etwa zur Instandhaltung, gehen dagegen auf den Käufer über. Auch die Kosten für die Grundsteuer trägt der neue Eigentümer. Eine Variante der Leibrente ist die Zeitrente. Die monatlichen Rentenzahlungen werden dabei auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. „Das bedeutet aber auch, dass der Käufer nach Ablauf dieser Zeit frei über die Immobilie verfügen kann. Möchte er sie dann also selbst nutzen, müssen die Verkäufer ausziehen“, so die Vorsorgeexpertin der IDEAL Versicherung. Ein weiteres Modell ist der sogenannte Verkauf mit Nießbrauchrecht: Die Immobilie wird mit einem lebenslangen Nutzungsrecht verkauft. Der Verkäufer muss sich dabei weiterhin um die Instandhaltung kümmern. In der Regel erhält er den Kaufpreis als Einmalzahlung. Weitere Modelle: Der Verkauf mit anschließendem Mietvertrag, sodass die ursprünglichen Besitzer als Mieter in der Immobilie bleiben. Oder aber ein Teilverkauf mit Nutzungsentgelt, bei dem bis zu 50 Prozent der Immobilie verkauft werden, die Bewohner aber ein geringes Nutzungsentgelt zahlen müssen.

Für alle Modelle gilt: Wohn- und Nutzungsrecht werden von einem Notar beurkundet und an erster Stelle im Grundbuch eingetragen – ebenso wie die etwaigen monatlichen Rentenzahlungen.

Was sind die Vor- und Nachteile?

Die Immobilienrente hat in Form der Leibrente beispielsweise den Vorteil, dass Senioren durch das im Grundbuch festgeschriebene Wohnrecht lebenslang in ihrer gewohnten Umgebung leben können und sich um nichts kümmern müssen. Zudem wird die gesetzliche Rente durch die monatlichen Rentenzahlungen der Leibrente aufgebessert. „Davon lässt sich sowohl der Alltag besser finanzieren, aber auch größere Wünsche wie eine längere Reise sind damit realisierbar“, weiß Paul.

Es fallen zudem für die Verkäufer für gewöhnlich weder Notar- oder Gutachterkosten noch Steuern für den Verkauf der Immobilie an. In der Regel bietet die Immobilienrente auch ein hohes Maß an Flexibilität. Denn: Müssen die Verkäufer doch mal ins Pflegeheim, können sie die Immobilie vermieten und dadurch Einnahmen erzielen. Die Vorteile ziehen aber auch einen großen Nachteil mit sich: Denn der Verkaufspreis liegt bei der Immobilienrente deutlich unter dem Verkehrswert. Das hat den Grund, dass der Käufer nicht weiß, wann er die Immobilie für sich nutzen kann, was wiederum seine Rendite schmälert. Wichtig ist, auch im Voraus darauf zu achten, dass bei Ehepaaren beide Personen im Kaufvertrag stehen. Ansonsten muss der jeweils andere Partner aus der Immobilie ausziehen, wenn der eingetragene Partner vorher sterben sollte. „Interessenten einer Immobilienrente sollten sich in jedem Fall vorab umfassend beraten lassen, welches Modell für sie in Frage kommt und ob die persönlichen Vor- oder Nachteile überwiegen“, schließt die IDEAL-Expertin ab.

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