Photovoltaikanlage: So vermeiden Sie Schäden
26.06.2012. Mehr als eine Million Photovoltaikanlagen befinden sich mittlerweile auf Deutschlands Dächern. Doch immer wieder fallen Photovoltaikanlagen aus, weil sie nicht fachgerecht geplant oder installiert wurden. Darauf weist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seinem technischen Leitfaden für Photovoltaikanlagen hin. Die Fehler, die von einigen Planern und Installateuren gemacht werden, sind vielfältig. "Die Dachstatik wird nicht richtig berechnet, es werden falsche Annahmen über die Schneelast getroffen oder unterdimensionierte Gestelle installiert", berichtet Bernhard Gause, Mitglied der GDV-Hauptgeschäftsführung.
Versicherungsschutz in Gefahr
Dabei lassen sich viele Schäden vermeiden. Wichtig ist, dass die technischen Standards für Solarstromanlagen eingehalten werden. "Leider ist das in der Praxis nicht immer der Fall", weiß Versicherungsexperte Gause. Aus diesem Grund hat der GDV den technischen Leitfaden Photovoltaik entwickelt. Der Leitfaden richtet sich an Planer, Installateure, Prüfer und Betreiber von Solarstromanlagen. Ziel ist es, Betriebsunterbrechungen und Sachschäden zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Ein mangelhafter Schutz stellt nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch den Versicherungsschutz infrage.
Versicherer früh bei Photovoltaik einplanen
"Wenn bei größeren Photovoltaikanlagen nicht fachgerecht gearbeitet wurde, übernimmt der Versicherer das Risiko nur unter Auflagen oder bietet keinen Schutz an", so Gause. Betreiber von Photovoltaikanlagen sollten daher von Beginn an den Versicherer in die Planung mit einbeziehen. Aber auch die Auswahl des Planers und des Installateurs ist entscheidend. So sollten Photovoltaikanlagen nur von qualifizierten Fachbetrieben installiert werden. Gause: "Leider verfügt nicht jeder Elektrobetrieb über das entsprechende Know-how."
Betriebsunterbrechungen bei Solarstromanlagen
Zunehmend ärgern sich auch Hausbesitzer und Gewerbetreibende über mangelhaft errichtete Solarstromanlagen. Denn sobald die Photovoltaikanlage ausfällt und keinen Strom mehr ins öffentliche Netz einspeist, entfällt auch die staatliche Solarförderung. Das hat oftmals ein teures Nachspiel. Der Grund: Viele Photovoltaik-Betreiber benötigen die staatlichen Zuschüsse, um damit die Kredite für ihre Photovoltaikanlagen zu bedienen. Diese Rechnung geht jedoch nur dann auf, wenn die Solarstromanlage störungsfrei funktioniert.
Checkliste Photovoltaikanlagen
Wählen Sie einen qualifizierten und erfahrenen Betrieb. Fragen Sie nach Referenzprojekten und dem Gütesiegel "RAL-Solar" der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (www.ral-solar.de).
Besprechen Sie die erforderlichen Maßnahmen direkt vor Ort am Gebäude. Achten Sie darauf, dass alle Gewerke bei der Planung und Ausführung gut koordiniert werden.
Informieren Sie Ihren Gebäudeversicherer über die Installation der Anlage und klären Sie, welche Risiken abgesichert werden. Für Diebstahl- und Vandalismus-Schäden ist in der Regel ein Zusatzbaustein zur Gebäudeversicherung notwendig.
Dokumentieren Sie bei der Übergabe der Photovoltaikanlage alle Maßnahmen des Installateurs über den Anlagenpass (http://www.photovoltaik-anlagenpass.de). Lassen Sie sich die Funktionen Ihrer Anlage verständlich erläutern.
Prüfen Sie regelmäßig durch Sichtkontrollen, ob Ihre Anlage in Ordnung ist. Sollten Sie Schäden feststellen, informieren Sie Ihren Versicherer und wenden Sie sich an einen Fachbetrieb.
Technische Leitfaden Photovoltaikanlagen
Der 24-seitige Leitfaden "Photovoltaikanlagen" steht Ihnen auf der VdS-Website zum Download zur Verfügung. Es besteht aber auch die Möglichkeit, gedruckte Exemplare beim VdS-Verlag in Köln telefonisch zu bestellen: Tel. 0221 / 77 66 122.
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