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So schützen Sie sich vor Anlagebetrug!

23.05.2025. Wer im Internet nach lukrativen Geldanlagemöglichkeiten sucht, sollte vorsichtig sein. Oft werden hohe Renditen auch für kleine Anlagebeträge versprochen. Was auf den ersten Blick verlockend klingt, kann Sie schnell um Ihr Geld bringen, warnt der Bankenverband!

Anlocken durch Werbung oder E-Mails
Charakteristisch für diese Betrugsmasche ist der Ablauf in mehreren Phasen. In der ersten Phase wird mit attraktiven Angeboten gelockt: Das Ziel der Betrüger ist es, dass Sie sich mit Ihren Kontaktdaten, insbesondere Ihre Telefonnummer, auf einer gefälschten Website registrieren.
Dafür schalten die Kriminellen Werbung – zum Beispiel in bekannten Online-Magazinen oder in Sozialen Medien. Der Anschein der Seriosität wird oft durch bekannte Persönlichkeiten oder Fernsehsendungen erweckt, die als Werbeträger für die Geldanlage genutzt werden, ohne dass diese davon wissen. Folgen Sie einem solchen Link, gelangen Sie in der Regel auf eine professionell gestaltete und seriös wirkende Webseite.
Aber auch per E-Mail wird geködert. Diese E-Mails umgehen gängige Spamfilter, indem sie Schlüsselwörter wie Bitcoin abkürzen oder mit Sonderzeichen versehen. Oft werden seriös klingende Formulierungen wie „Ihr Schweizer Finanzpartner“ verwendet.

Erster Kontakt über das Telefon
Wenn Sie nun Ihre Daten auf der Webseite eingeben, ruft Sie in einer zweiten Phase meist ein „Berater” oder “Finanzmakler“ an. Da Sie sich vorher selbst registriert haben, schöpfen Sie in der Regel keinen Verdacht. Ihnen werden nun unterschiedliche Anlagemöglichkeiten empfohlen: von Kryptowährungen über Gold bis hin zu speziellen Wertpapieren, mit denen Sie auf Kursentwicklungen von Währungen oder Rohstoffen wetten können (Optionen, Derivate). Es werden zunächst kleinere Anlagesummen von beispielsweise 250 oder 500 Euro vereinbart.
Sofern Sie diesen Anlagebetrag überweisen, erhalten Sie einen „Onlinebanking-Zugang“ für Ihr vermeintliches Wertpapierdepot (Phase 3). Dort sehen Sie, wie viel Geld Sie eingezahlt haben, und bei jedem neuen Login erfahren Sie, um wie viel sich Ihr angelegtes Vermögen vermeintlich erhöht hat. In Wirklichkeit ist das Geld längst verloren.

Einmal betrogen, zweimal abgezockt

Um Ihr Vertrauen zu gewinnen und Sie als Kunden in Sicherheit zu wiegen, werden in manchen Fällen kleine Beträge ausgezahlt. So wird Ihr Vertrauen gesteigert. Nach und nach versucht der vermeintliche Berater, Sie davon zu überzeugen, noch mehr Geld– meist mehrere tausend Euro – zu überweisen, schließlich habe sich die bisherige Geldanlage ja gelohnt. Erst wenn Sie sich irgendwann die großen „Gewinne“ auszahlen lassen wollen, gibt es Probleme.
Doch auch jetzt ist die Betrugsmasche noch nicht zu Ende: Der Betrüger kommt angeblich dem Wunsch nach Auszahlung des Geldes nach. Dazu sei es jedoch notwendig, dass ein weiterer Geldbetrag überwiesen werde. Als Gründe hierfür werden Steuern, Bonuszahlungen, Nachschusspflichten oder Versicherungsbeiträge genannt. Es kann auch vorkommen, dass Sie von den Kriminellen aufgefordert werden, eine Transaktion im Onlinebanking freizugeben, um die vermeintliche Auszahlung auf Ihr Konto zu autorisieren. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um eine Überweisung auf das Konto der Betrüger.
Spätestens dann, wenn Sie Ihr eingezahltes Geld zurückfordern, merken Sie, dass Sie Opfer eines Betrugs geworden sind und Ihr Geld unwiederbringlich verloren ist. Auch wenn man sich nicht hundertprozentig vor kriminellen Machenschaften schützen kann, so kann man doch etwas dagegen tun:

1. Klicken Sie nicht auf Anzeigen mit reißerischer Werbung
Achten Sie darauf, ob es sich um eine Anzeige handelt. Oft sind sie in der gleichen Typografie wie die Artikel des seriösen Online-Magazins verfasst. Klicken Sie nicht auf solche dubiosen Anzeigen. Bei Versprechungen, wie „Kleiner Anlagebetrag, große Rendite“, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Betrugsversuch.

2. Schützen Sie Ihre persönlichen Daten
Geben Sie keine persönlichen Daten an Fremde weiter. Dazu gehört auch, dass Sie Dritten, die Ihnen angeblich nur beim Zugang zu Webseiten helfen wollen, nicht erlauben, sich auf Ihrem Computer oder Smartphone einzuloggen. Damit geben Sie Kriminellen die Möglichkeit, auf alle sensiblen Daten zuzugreifen. Seien Sie auch dann vorsichtig, wenn Ihnen das Angebot als großzügige Hilfe präsentiert wird.
Prüfen Sie auch Webseiten für Geldanlagen genau: Können Sie diese mit Freunden teilen? Wenn nicht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Betrugsversuch. Denn durch das Teilen würde die genaue Adresse der Webseite bekannt.

3. Achten Sie auf Schlüsselwörter, Layout und Schreibweise
Achten Sie auf vertrauenserweckende Schlüsselwörter, wie „Ihr Schweizer Finanzpartner“, „Sonderbericht“. Wenn in Spam-Mails das Erscheinungsbild bekannter Fernsehsender verwendet wird, achten Sie hier auf abweichende Schreibweisen oder einzelne Buchstaben, die zum Beispiel durch Zahlen ersetzt werden. Öffnen Sie solche E-Mails nicht.
Wenn Sie einen Verdacht haben oder tatsächlich Opfer eines Betrugs geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Ein gesundes Misstrauen hilft Ihnen und anderen: Sprechen Sie deshalb auch mit Ihrer Familie und Ihren Freunden über die Betrugsmasche.

4. Informationen über das Unternehmen einholen
Durch eigene Recherchen können Sie feststellen, ob es sich um ein seriöses Unternehmen handelt. Prüfen Sie insbesondere die Registrierungen, Lizenzen und Geschäftsadressen des Unternehmens. Nutzen Sie möglichst mehrere Quellen, um Informationen über das Unternehmen und das Anlageprodukt zu erhalten. Neben den Aufsichtsbehörden, in Deutschland ist dies die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), erhalten Sie verlässliche Informationen auch bei Verbraucherschutzorganisationen oder spezialisierten Anwaltskanzleien. Suchen Sie außerdem nach unabhängigen Erfahrungsberichten anderer Anleger. Sprechen Sie auch mit Familienangehörigen oder Bekannten, um weitere Einschätzungen zu erhalten.
Eine Anlageentscheidung sollten Sie grundsätzlich erst dann treffen, wenn Sie ein gutes Verständnis für das betreffende Anlageprodukt und die damit verbundenen Risiken entwickelt haben.

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