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Gefahr erkannt - Risiko verdrängt


28.04.2014. Die Menschen in Deutschland sind sich der biometrischen Risiken durchaus bewusst, sorgen aber kaum ausreichend privat vor. Eher verlassen sie sich auf die Leistungen der gesetzlichen Sozialversicherung und auf die Hilfe des persönlichen Lebensumfelds. Unter den biometrischen Risiken fürchten sie vor allem schwere Erkrankungen und den Pflegefall, während viele das Risiko einer Berufsunfähigkeit übersehen. Das Risiko zum Pflegefall zu werden, ist den Menschen zwar bewusst, wird aber weiterhin konsequent ausgeblendet. Dagegen scheint die Rentenlektion angekommen zu sein. Die Menschen planen deutlich mehr mit Alterseinkünften aus anderen Quellen als der gesetzlichen Rentenversicherung, als diese heute tatsächlich genutzt werden.

Im Auftrag der Gothaer und des F.A.Z.-Institutes hat die Marktforschungsgesellschaft Forsa vom 6. bis 8. Januar 2014 insgesamt 1.003 Personen im Alter ab 18 Jahren zu den biometrischen Risiken befragt.

Biometrische Risiken erkannt – Vorsorge schlecht

Die Bundesbürger decken die bestehenden biometrischen Risiken nur unzureichend durch Versicherungsprodukte ab. Die entsprechenden Versicherungsarten weisen eher geringe Abschlussquoten auf. Selbst bei den Berufstätigen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren sichern sich nur 45 Prozent gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit ab. Dabei sind sich die meisten Bürger der großen Lebensrisiken durchaus bewusst. Vor allem schwere Krankheiten und der Pflegefall bereiten den Bürgern Sorgen. Jeder zweite Befragte unter 40 Jahren hat davor Angst, bei einem langen Lebensabend ein Dasein in Armut führen zu müssen. Frauen fürchten dabei tendenziell eher Schicksalsschläge als Männer, das Pflegefallrisiko ist mittlerweile allen Altersgruppen bewusst.

Gefahr Berufsunfähigkeit wird ausgeblendet

Fast jeder zweite Angestellte, (48 Prozent), schätzt das Risiko, im aktuellen Job berufsunfähig zu werden, als relativ gering ein. Die größte Bedrohung geht nach Ansicht der Befragten von Erkrankungen des Bewegungsapparats und von Krebserkrankungen aus, während der Eintritt von psychischen Krankheiten als wenig wahrscheinlich angesehen wird. Tatsächlich resultiert eine Berufsunfähigkeit zu 42,1 Prozent aus psychischen Erkrankungen, während lediglich 12,5 Prozent auf Krebserkrankungen beruhen. (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Der Mehrheit der Bürger, 74 Prozent, verlässt sich für den Fall einer Berufsunfähigkeit auf die Leistungen der gesetzlichen Sozialversicherung. Die meisten Erwerbstätigen, 58 Prozent, setzen auf Leistungen aus privaten Versicherungen, wozu auch andere als Berufsunfähigkeitsversicherungen gehören. Hausfrauen hängen bei der Absicherung des eigenen Invaliditätsrisikos finanziell stark von ihrem Lebenspartner ab.

Rund zwei Drittel aller befragten Bürger haben bislang noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen Hauptgrund ist, dass die Mehrheit der Erwerbstätigen das persönliche Risiko einer Berufsunfähigkeit als gering einstufen. Zudem sehen sich die Befragten gut für den Notfall gewappnet. Daneben kritisieren die Befragten das Preis-Leistungs-Verhältnis von Berufsunfähigkeitsversicherungen. 31 Prozent der Erwerbstätigen erachten die am Markt angebotenen Tarife als zu teuer. Weitere 20 Prozent kritisieren die Leistungen der Versicherungen als zu gering. Hier hat der Markt inzwischen mit passenden Produkten reagiert. 16 Prozent der Erwerbstätigen haben sich bislang noch nicht mit dem Thema Berufsunfähigkeit und dessen Absicherung befasst.

Rentenlektion verstanden

Beim Thema Altersvorsorge haben die Bundesbürger erkannt, dass die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung allein für die Finanzierung ihres Ruhestands nicht mehr ausreichen werden. Zwar hängen die heutigen Rentner noch überwiegend von der gesetzlichen Rente ab. Doch die Jüngeren unter 30 Jahren planen ihre Altersversorgung wesentlich breiter über kapitalgedeckte Produkte und andere Geldanlagen, um die Rentenlücke zu schließen. Diese Generation rechnet aber auch damit, im Ruhestand nebenberuflich tätig zu sein. Schließlich ahnen die Menschen, dass ihnen langfristig deutliche Teuerungen ins Haus stehen, vor allem höhere Lebenshaltungskosten. Eine Folge davon kann Altersarmut sein.

Pläne und Wirklichkeit gehen bei den Einnahmen im Ruhestand weit auseinander. Die Detailanalyse veranschaulicht, dass sich das Vorsorgebewusstsein der Bürger in den vergangenen Jahren durchaus gewandelt hat. So planen 55 Prozent der Befragten (ohne Rentner) mit Einkünften aus der privaten Vorsorge, tatsächlich nutzen das allerdings nur 14 Prozent der heutigen Rentner. Ähnliche Ergebnisse finden sich bei anderen Vorsorgeformen auch wie etwa der Nutzung der eigenen Ersparnisse, der betrieblichen Altersvorsorge oder der Nutzung von Kapitallebensversicherungen.

Pflegefall – das verdrängte Risiko

Gut jeder dritte Bundesbürger ohne einen Versicherungsschutz für die Pflegebedürftigkeit ignoriert bislang das Risiko, selbst einmal zum Pflegefall zu werden. Das gilt vor allem für die Jüngeren unter 30 Jahren, die sich mehrheitlich noch nicht mit dem Thema beschäftigen. Knappe eigene Kassen und Kritik am Preis-Leistungs-Verhältnis bei Versicherungsprodukten für den Pflegefall halten viele Menschen vom Kauf ab. Zugleich verlassen sie sich beim Eintritt der Pflegebedürftigkeit auf die gesetzliche Sozialversicherung bzw. die gesetzliche Pflegeversicherung trotz geringer Leistungen. Auch rechnen sie im Notfall mit der Unterstützung ihres Lebenspartners und ihrer Kinder.

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