Ein weltweit synchrones Ereignis, doch Börsen nur kurzfristig synchron – Vergleich von Länderindizes zeigt, warum Diversifikation sinnvoll ist

05.08.2020. Die Corona-Pandemie hat weltweit zugeschlagen und läuft seit einigen Monaten nahezu synchron ab – mit Einschränkungen im öffentlichen Leben und zum Teil dramatischen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Doch so synchron der Pandemie-Ablauf und die folgenden Auswirkungen offenbar sind, so asynchron geht es an den Börsen weltweit zu. Denn die Börsenentwicklung zeigt allenfalls sehr kurzfristig synchrone Abläufe, bereits auf Sicht von einem Jahr und längerfristig sind die Unterschiede zum Teil gravierend, wie eine Auswertung der Hamburger Sutor Bank zur Performance ausgewählter Länderindizes zeigt.

Gerade aktuell drehen sich Diskussionen relativ pauschal darum, ob sich „die Aktienmärkte“ nun in einer Entwicklung analog zu den Buchstaben V, U, W oder L befinden könnten. Die Ergebnisse der Auswertung belegen, wie wichtig ein differenzierter Blick auf „die Aktienmärkte“ ist, gerade in Krisenzeiten. Allein in Europa gibt es sehr konträre Entwicklungen. Anleger sollten daher unbedingt auf eine möglichst breite Streuung ihres Aktien-Portfolios achten.

Große Performance-Unterschiede

Für die Auswertung wurden ausgewählte Länderindizes nach Zeitintervallen und auf Lokalwährungsbasis gegenübergestellt. Auf Sicht von nur drei Monaten treten bereits Unterschiede zutage, wobei alle Indizes „erholungsbedingt“ synchron im Plus liegen. Die Spanne reicht von +0,8 Prozent (Hang Seng China) bis +28,5 Prozent (Ibovespa Brasilien). Auf sechs Monate, d.h. von unmittelbar vor der Corona-Krise bis heute, liegen wiederum sämtliche Indizes synchron im Minus, wobei auch mit einigen Unterschieden: Während der US-Index S&P 500 mit nur -1,1 Prozent dasteht, hat es den spanischen Ibex mit -23,7 Prozent heftig erwischt.

Auf Sicht von einem Jahr reicht die Entwicklung von deutlich im Minus (Ibex Spanien: -21,6 Prozent) bis zu einem guten Plus (schwedischer OMX Stockholm: +9,1 Prozent). Das zeigt: In Spanien hat eine Kurserholung bislang kaum stattgefunden, es handelt sich vielmehr um eine L-Entwicklung. Der schwedische Aktienmarkt zeigt bislang eher eine U-Erholung, d.h. der Stand von unmittelbar vor der Krise ist zwar noch nicht wieder erreicht, doch auf Ein-Jahres-Sicht sind sämtliche Verluste wettgemacht. Interessant dabei ist, dass der schwedische Index nur einen geringen Technologie-Anteil hat (Stand Juli 2020: ca. 12%), der Bereich Industrie dagegen am stärksten im Index vertreten ist (ca. 38%), gefolgt von Finanzwerten (ca. 23%) – und damit auf Sicht von einem Jahr den weitaus stärker IT-Technologie-lastigen S&P 500 knapp hinter sich gelassen hat.

Übersicht: Entwicklung ausgewählter Länderindizes vs MSCI World

Auf Sicht von fünf Jahren ist die Performance-Spanne noch einmal weitaus größer als beim Ein-Jahres-Zeitraum: Während der brasilianische Ibovespa auf exorbitante 110,6 Prozent Wertentwicklung kommt, ist auch hier der spanische Ibex das Schlusslicht der Tabelle mit -35,7 Prozent. Unter den Industrienationen stechen die USA mit +54,8 Prozent hervor. Hier haben auf lange Sicht vor allem die Tech-Werte wie Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft ihre Wachstumsstärke ausgespielt.

Der DAX hat sich über sämtliche Zeiträume sehr wacker geschlagen – auf sechs Monate liegt der Verlust bei lediglich -3,3 Prozent, bei einem Jahr sind es +3,8 Prozent. Deutliche Performance-Unterschiede gibt es auch beim Vergleich der beiden ausgewählten Indizes, dem Euro Stoxx 50 sowie dem MSCI World-Index. Während der Euro Stoxx 50 auf Sicht von einem Jahr bei -6,1 Prozent liegt, steht der MSCI World bei +4,3 Prozent. Bei fünf Jahren wird der Unterschied besonders deutlich: In diesem Zeitraum liegt der Euro Stoxx bei -6,8 Prozent gegenüber +32,3 Prozent auf Seiten des MSCI World.

Noch zu kämpfen hat auch der chinesische Hang Seng Index: Vom Stand im Januar ist der Index noch immer ein gutes Stück entfernt. Auf Sicht von fünf Jahren fällt auf, wie groß die Berg- und Talfahrt in der Zwischenzeit war, und dass es Einbrüche wie in diesem Jahr auf Fünf-Jahres-Sicht immer wieder gab. 

Diversifizierung kompensiert Länderrisiken

Die Gegenüberstellung der ausgewählten Länderindizes zeigt, wie unterschiedlich die Entwicklungen angesichts eines Ereignisses sind, das alle Länder trifft. Bei der Betrachtung der Länderindizes muss stets berücksichtigt werden, dass teilweise nur eine geringe Anzahl Werte im jeweiligen Index enthalten sind und somit einzelne Aktien hohen Einfluss auf die Gesamt-Performance des Index haben können. Zudem besteht teilweise ein deutliches Übergewicht bestimmter Branchen. Gerade deshalb ist Diversifikation über möglichst viele Länder und Branchen notwendig. Der MSCI World Index ist ein gutes und sinnvolles Vehikel, um Risiken zu streuen und gleichzeitig Renditechancen zu nutzen – auch wenn er sich „nur“ auf Industriestaaten fokussiert. Eine Alternative wäre der MSCI All Country World Index, der sowohl Industrie- als auch Schwellenländer umfasst.

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