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Finanzen 2025: Der Optimismus der Deutschen wächst wieder

20.12.2024. Das vorzeitige Ende der Ampel und der Ausgang der US-Wahl verunsichern die Verbraucher – viele können nicht einschätzen, wie sich diese Ereignisse auf ihre finanzielle Situation auswirken werden. Dennoch sind viele Deutsche optimistisch, dass sich ihre Finanzen im kommenden Jahr positiv entwickeln. Das hat eine Umfrage der Postbank ergeben.

Re­prä­sen­ta­ti­ve Um­fra­ge - „Stim­mungs­ba­ro­me­ter“ der Postbank

Auch wenn der­zeit die Ri­si­ken für die Kon­junk­tur im Eu­ro­raum und be­son­ders für Deutsch­land durch­aus An­lass zur Sor­ge bie­ten, sind knapp 48 Pro­zent der Bun­des­bür­ger op­ti­mis­tisch, dass sich ih­re fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on – al­so Ein­kom­men, Er­spar­nis­se, Geld­an­la­ge und Aus­ga­ben – im kom­men­den Jahr po­si­tiv ent­wi­ckelt. Zu die­sem Er­geb­nis kommt das „Stim­mungs­ba­ro­me­ter“ der Postbank, ei­ne re­prä­sen­ta­ti­ve Um­fra­ge, die seit 2019 jähr­lich am En­de des Jah­res durch­ge­führt wird.

Stimmungslage vom Einkommen abhängig

Wäh­rend die Ge­samt­be­völ­ke­rung im­mer zu­ver­sicht­li­cher in die Zu­kunft blickt, bes­sert sich die Stim­mung in den un­te­ren Ein­kom­mens­grup­pen al­ler­dings noch nicht, im Ge­gen­teil: 2023 wa­ren knapp 35 Pro­zent der Be­frag­ten mit ei­nem Ein­kom­men un­ter 2.500 Eu­ro mit Blick auf ih­re Fi­nan­zen zu­ver­sicht­lich, ak­tu­ell sind es hin­ge­gen nur knapp 33 Pro­zent. Im Ver­gleich da­zu stieg der An­teil der Op­ti­mis­ten un­ter den Men­schen mit hö­he­rem Ein­kom­men von knapp 53 Pro­zent im Vor­jahr auf ak­tu­ell knapp 61 Pro­zent.

Die Stimmung der Deutschen hinsichtlich ihrer Finanzen hatte sich in den vergangenen Jahren eingetrübt: Ende 2021 waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Anfang 2020 ausgebrochenen Corona-Pandemie in der breiten Bevölkerung deutlich spürbar. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs und der infolgedessen stark steigenden Inflation erreichte die Stimmung zum Jahresende 2022 einen Tiefpunkt. 2023 zeichnete sich wider Erwarten ein Umbruch ab: Die Verunsicherung durch die Corona-Pandemie, den Ausbruch des Ukraine-Kriegs und die starke Inflation schienen überwunden. 2024 sind nun zum ersten Mal wieder mehr Menschen mit Blick auf ihre Finanzen optimistisch.

Am­pel-Aus und Neuwahlen

Der Bruch der Am­pel-Ko­ali­ti­on und die an­be­raum­ten Neu­wah­len sor­gen bei vie­len Ver­brau­chern er­neut für Ver­un­si­che­rung: Knapp je­der zwei­te Deut­sche (41 Pro­zent) kann nicht ein­schät­zen, wie sich die­se Si­tua­ti­on auf sei­ne Fi­nan­zen aus­wir­ken wird. Je­der vier­te (25 Pro­zent) meint, dass sei­ne Ein­künf­te, Er­spar­nis­se und Geld­an­la­gen da­von un­be­rührt blei­ben. Je­der fünf­te (19 Pro­zent) geht von ei­nem ne­ga­ti­ven Ein­fluss aus, nur je­der ach­te (zwölf Pro­zent) von ei­nem po­si­ti­ven. Um die­se Stim­mungs­la­ge zu ver­bes­sern, sei ent­schei­dend, dass die vor­ge­zo­ge­ne Bun­des­tags­wahl kla­re Mehr­hei­ten er­ge­be und zeit­nah ei­ne neue Re­gie­rung ge­bil­det wer­den kann, meint Dr. Ul­rich Ste­phan. „Dann wird es dar­auf an­kom­men, wel­che Wei­chen­stel­lun­gen in der Wirt­schafts- und So­zi­al­po­li­tik vor­ge­nom­men wer­den. Ich könn­te mir vor­stel­len, dass – ana­log zur Hal­tung der neu­en EU-Kom­mis­si­on – der Fo­kus stär­ker auf Be­schäf­ti­gung und Wirt­schafts­wachs­tum ge­legt wird.“

Wie­der­wahl Do­nald Trump

Auch die Wie­der­wahl Do­nald Trumps sorgt für Un­ge­wiss­heit mit Blick auf die Geld­an­ge­le­gen­hei­ten der Ver­brau­cher: Gut je­der drit­te Deut­sche (38 Pro­zent) kann nicht ein­schät­zen, wie sich der Aus­gang der US-Wahl auf sei­ne fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on aus­wir­ken wird, so die Postbank Um­fra­ge. Je­der drit­te (32 Pro­zent) glaubt, dass er kei­ne Aus­wir­kun­gen auf sei­ne Fi­nan­zen spü­ren wird, je­der fünf­te (18 Pro­zent) be­fürch­tet ei­ne Ver­schlech­te­rung, je­der elf­te (neun Pro­zent) hofft auf ei­ne Ver­bes­se­rung. Der de­si­gnier­te US-Prä­si­dent hat­te un­ter an­de­rem an­ge­kün­digt, US-Mi­li­tär­hil­fen für Eu­ro­pa zu kür­zen und EU-Im­por­te mit hö­he­ren Zöl­len zu be­le­gen. „Soll­te der kom­men­de US-Prä­si­dent die­se Maß­nah­men um­set­zen – und da­von ge­he ich aus – müs­sen Eu­ro­pa und auch Deutsch­land er­wach­sen wer­den“, sagt Dr. Ul­rich Ste­phan. „Da­zu ge­hö­ren auch hö­he­re Aus­ga­ben für die Ver­tei­di­gung.“ Zöl­le auf US-Im­por­te wür­den ge­ra­de Deutsch­land hart tref­fen, da die Ver­ei­nig­ten Staa­ten der­zeit für Deutsch­lands Ex­port­wirt­schaft so wich­tig sind wie sel­ten zu­vor – das be­le­gen Da­ten des Sta­tis­ti­schen Bun­des­amts. Dem­nach gin­gen 2023 knapp zehn Pro­zent der deut­schen Ex­por­te in die USA. „Soll­te die EU mit ei­ge­nen Zöl­len ant­wor­ten, wer­den die ent­spre­chen­den Gü­ter in Eu­ro­pa teu­rer und die In­fla­ti­on steig­t“, er­gänzt der Post­bank Ex­per­te.

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