Die geförderte Pflegebahrversicherung
Warum sollen Verbraucher zusätzlich bei der Pflege vorsorgen?
Die Anzahl Pflegebedürftiger in Deutschland wird angesichts der demografischen Entwicklung weiter zunehmen. Die zukünftige Finanzierung der Pflege soll daher auf eine breitere Basis gestellt werden. Die gesetzliche Pflegeversicherung wird um eine private Pflege-Vorsorgeförderung ergänzt. Zusätzlich zum umlagefinanzierten Teilleistungssystem der gesetzlichen Pflegeversicherung werden die Verbraucher künftig dabei unterstützt, eigenverantwortlich und kapitalgedeckt für den Fall der Pflegebedürftigkeit vorzusorgen.
Wie hoch ist die Förderung?
Unabhängig vom persönlichen Einkommen erhalten Versicherte der gesetzlichen Pflegeversicherung künftig eine Zulage in Höhe von 60 Euro jährlich zu ihrer Versicherungsprämie, wenn sie eine freiwillige, private Pflege-Zusatzversicherung abschließen, die bestimmte, gesetzlich vorgegebene Bedingungen erfüllt.
Wie sind die Leistungen des Pflege-Bahr's?
Die Leistung ist ein Pflegemonatsgeld in Abhängigkeit von der Pflegestufe. Der Umfang des Versicherungsschutzes kann individuell bestimmt werden. Die untere Grenze ist durch den monatlichen Mindestbeitrag in der Höhe von 10 Euro und die obere Grenze dadurch definiert, dass maximal das Volumen der sozialen Pflegeversicherung noch einmal privat versichert werden kann. In der Pflegestufe 3 sollen dann mindestens 600 Euro pro Monat ausgezahlt werden. Die Untergrenze für die Vertragslaufzeit seien fünf Jahre. Auch eine Wartezeit darf max. fünf Jahre betragen.
Fazit
Eine Pflegeversicherung dient der Absicherung des Pflegerisikos, zumal die soziale Pflegeversicherung immer nur eine Teilabsicherung ist, die dem finanziellen Druck des demographischen Wandels unterliegt. Private kapitalgedeckte Vorsorge ist deshalb eine notwendige Ergänzung. Ob die Pflege-Bahr ihren Beitrag dazu leisten kann, ist mehr als umstritten. Der Grund dafür: "Fast jeder Antragsteller müsse aufgenommen werden - auch mit gesundheitlichen Risiken". Das wird die Beiträge in die Höhe treiben. Unabhängig davon, wird bei einem hohen Eintrittsalter sich die Ältesten, trotz Bedarf, einen privaten Pflegeversicherungsschutz sich nicht leisten können. Gesunde werden die Pflege-Bahr meiden, da Sie für kein höheres Risiko, als sie es selbst darstellen bezahlen wollen und eine ungeförderte Pflegeversicherung abschließen. Lediglich für Personen mit bestimmnten Vorerkrankungen kann es sich lohnen, die wesentlich höheren Beiträge - monatliche Förderung von 5 € eingerechnet - gegenüber der weitaus preisgünstigeren ungeförderten Pflegevorsorge in Kauf zu nehmen. Gesunde werden die Pflege Bahr Versicherung meiden und die preisgünstigere normale Pflegeversicherung mit Gesundheitsprüfung und ohne 5-jährige Wartezeit abschließen. Das führt zu einer negativen Risikoselektion, was sich in Zukunft auf die Beiträge noch auswirkt. Im Gesetz wird nicht geregelt, inwieweit die Beiträge in den Folgejahren ansteigen dürfen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die privaten Krankenversicherer von der Möglichkeit der Beitragsanpassung regen Gebrauch machen werden.
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